Montag, 16. März 2009

Unter Franziskanern

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FOTOALBUM
___ San Francisco 01





Am Donnerstag (12. März) war es mal wieder Zeit für mich nach Norden zu reisen. Ausgerüstet mit meinem 8-ride-passport für den Caltrain
von San Jose nach
San Francisco ging es um 7 Uhr los *gääääähn*

Zwei Zugstunden später ging es zu Fuss durch SoMa (South of Market Street)
entlang der Fourth Street, vorbei am Moscone, zu den Yerba Buena Gardens.
Entspannt genoss ich mein Frühstücksei zwischen TaiChi-Asiaten-Rentnern, schlittschuhlaufenden Grazien in der Eishalle und der wunderschönen Aussicht.




In den 90er-Jahren machte man sich an die Sanierung des ehemaligen Industriegebiets und schuf Einkaufsmöglichkeiten, Museen wie beispielsweise das MOMA (hier war ich bereits im Dezember) und schicke Lofts. In dieser Zeit ließen sich auch die Dot-Com-Firmen hier bevorzugt nieder, da billiger und angesagter Büroraum zur Verfügung stand. Doch nachdem die aufgeblähte Internet-Blase geplatzt war, ging es auch mit SoMa bergab.

Die Market Street führt Richtung Westen zum Civic Center.
Der United Nations Plaza erinnert an die Gründung der UNO 1949 an diesem Ort.

Ein Stück weiter erstrahlt die prächtige City Hall. Momentan ist in den Kinos der
Oscar-prämierte Film "Milk" zu sehen. Dieser beruht auf der wahren Begebenheit
um den schwulen Stadtrat Harvey Milk, der hier vom konservativen Ex-Stadtrat
Dan White 1978 zusammen mit dem Bürgermeister George Moscone erschossen wurde.
Als White später lediglich des Totschlags (nicht des Mordes) für schuldig befunden wurde, kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen (White Night Riots).




Um den Union Square zu erreichen hab ich mich durch Tenderloin geschlichen.
Das Viertel zählt zu den ärmsten und gefährlichsten Gegenden San Francisco,
obwohl es nur wenige Gehminuten vom Tourizentrum entfernt liegt. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen hab ich Kamera und Reiseführer in die Tasche gepackt
und erst bei einem StarbucksStop in der Geary Street wieder hervorgeholt.




Tenderloin............................................................................................
Ein käuflicher 15cmAbsatz Schritt für Schritt mit leerem Blick. Komisch, wenn ein Obdachloser mit halbem Zahnbestand sagt, man habe ein "dangerous smile". Grausam, seinen Verfall so im Gesicht zur Schau zu tragen. Eine halbe, zertretene Zigarette aufheben und sich hinter das Ohr klemmen. Nicht nur der Anblick der umherirrenden Gestalten ist verstörend, auch der allzu menschliche Geruch, der durch die Straßen wabbert. Über Gullydeckel hinweg, aus denen der morgentliche Rauch dampft. Aber kaum ein paar Straßen entfernt ist das einzige, was einem in die Nase stieg, der angenehme Geruch frischaufgebackender Bagels. Firmen-ID an der linken Brusttasche, das rechte Hosenbein hochgekrempelt, mit umhängender Laptoptasche das Fahrrad in die Arbeit schieben und einen Pappbecherkaffee schlürfen. Der Schraubenzieher in der hinteren Hosentasche und die langen, gelockten Italohaare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die Zuckertütchen enthusiastisch schütteln, bevor der Anzug weiterdiskutierend die Ecke abreißt und die weißen Körner langsam rieseln lässt. Enge Laufhosen mit iPhoniger Musik joggen an strohhuttragenden Rentnern am Fenster vorbei. Die neue Gucci-Handtasche sitzt neben dem Mann mit den vergilbten Walmart-Turnschuhen. Der kleine, blonde Buster bekommt nen Cookie vom Papa zum Frühstück und läuft in die falsche Richtung.


Am Union Square hab ich mich in die Sonne gepflanzt und bin gleich mal bei Sonnenschein im Gesicht für ne halbe Stunde zwischen den Vögelchen eingeschlafen.


Dann die Stockton Street entlang durch Chinatown.


Ein Blick nach rechts die Hügel hinauf nach - und mit dem Gedanken an die gute Aussicht, änderte ich die Route und besuchte den Stadtteil Russian Hill.







Fotopause im Ina Coolbirth Park und dann nach Little Italy und dem Washington Square und der Church of St. Peter & Paul einen Besuch abstattend, bevor es in ein kleines Bohemian-Café mit charmantauffälligem Barmenschen ging.





Ach, die Erhöhungen waren so verführerisch, dass ich nicht umhin konnte
auch den
Telegraph Hill zu erklimmen, rauf zum Coit Tower.



Wieder am Bezugssystem Erde angelangt die Embarcadero entlang
zum Ferry Builing mit bezauberndem Blick auf die Bay-Bridge.



Dann in den Zug und erstmal ein ZweiStundenNickerchen machen.

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